Der Countdown läuft - bald ist 2023. Und Silvester wird überall auf der ganzen Welt gefeiert. Aber wie kommen die Menschen dort ins neue Jahr?
In England findet eine riesige Kostüm-Silvesterparty statt – und zwar in London am Riesenrad „London Eye“. Das englische Feuerwerk besteht (inzwischen überwiegend) aus Lasern und Lichttechnik. Wenn um Mitternacht dann die Glocken von Big Ben läuten, singen die Briten „Auld Lang Syne“. Damit gedenken sie ihren verstorbenen Verwandten und Freunden. An Neujahr essen die Briten dann kleine dreieckige Törtchen – gefüllt mit Hackfleisch. Das Besondere: niemand backt die für sich selbst, sondern man verschenkt sie untereinander an Freunde und Verwandte. Das soll Glück bringen.
Pech im Spiel – Glück in der Liebe. So sagen es die Menschen in Griechenland. Denn dort wird ins neue Jahr gespielt – mit Karten- oder Würfelspielen. Das Neujahrszocken beginnt am Abend des 31. Dezembers und dauern meistens bis zum Sonnenaufgang von Neujahr. Die Griechen verspielen an diesen Tagen legal und illegal einen dreistelligen Millionenbetrag in Euro. Aber macht nix, auch für die Verlierer geht alles gut aus – die können auf Glück in der Liebe hoffen.
Die Schotten haben gleich eine ganze Menge Bräuche an Silvester – denn, die feiern den Jahreswechsel drei Tage lang. Dort heißt er: „Hogmanay“. Für die Schotten ist es ja sehr typisch, dass sie mit einem Whiskyglas anstoßen. Im Glas ist aber ein „Hot Pint“ – das ist ein Mix aus Bier, Whisky und… Eiern! Muss man auch mögen. Das (Gesöff) wird dann bei Fackelumzügen mit Dudelsack-Musik getrunken.
Sehr beliebt ist auch das „First Footing“. Da geht’s drum, wer einem zuerst zu Hause besucht im neuen Jahr. Das sollte am besten ein guter Freund sein, denn je angenehmer der Besucher ist, desto mehr Glück hat der Gastgeber im neuen Jahr.
In Japan feiern die Menschen schon Tage vor dem Jahreswechsel das Fest des Vergessens mit ihren Freunden und Verwandten. „Bonenkai“ heißt das Fest und dabei wird das ganze Haus abgestaubt und geputzt. Dann dekorieren sie alles mit Blüten und Kiefern. Dadurch wollen sie böse Geister vertreiben und gereinigt ins neue Jahr gehen. Zum Essen gibt’s „Soba“ – das sind lange bräunliche Buchweizen-Nudeln. Die stehen für ein langes Leben und versprechen finanzielles Glück. Kleiner Haken hat die Sache, der Teller muss komplett leer sein bis Mitternacht.
Brasilianer haben sehr romantische Traditionen an Silvester. Sie stellen an den Stränden Kerzen auf zünden sie an. Die Kerzen sind entweder weiß – was für Reinheit und Frieden steht. Es können aber auch gelbe und rote sein. Gelb steht für Wohlstand im neuen Jahr und rot natürlich für Liebe und Leidenschaft. Wer dem Ganzen noch ein bisschen Nachdruck verleihen will, trägt an dem Abend Unterwäsche in der entsprechenden Farbe sein.
Am Copacabana Strand in Rio steigt außerdem eine riesige Party mit Millionen Menschen. Die tragen alle weiß. Damit ehren sie die Meeresgöttin Yemanja. Sie soll außerdem die Wünsche fürs neue Jahr erfüllen – deshalb legen die Menschen Blumen ins Meer.
In Spanien feiern die Menschen Silvester mit ihren Familien. Als erstes gibt’s ein großes Essen mit gutem Wein. Hinterher gehen alle Menschen raus auf die Straße – da finden überall Fiestas statt. Um Mitternacht stoßen sie dann ganz traditionell mit einem Sekt an. Aber ganz wichtig: vorher werfen sie einen goldenen Ring in das Glas – denn das soll Glück bringen. Ein weiterer beliebter Brauch ist das Essen von Weintrauben. Auf den ersten Glockenschlag wird gestartet. Und bis das Glockenläuten wieder vorbei ist, müssen die Spanier 12 Trauben vollständig gegessen haben. Da es schon einige Erstickungstode gegeben hat, haben die Schläge der Madrider Rathaus Uhr einen Abstand von drei Sekunden – so haben die Menschen immerhin 36 Sekunden Zeit. Wer es schafft, alle zu Trauben zu essen, dem werden alle Wünsche erfüllt.